Auch in diesem Schuljahr fand der allen Schülerinnen und Schülern seit der 3. Klasse bekannte Lesewettbewerb in der Stufe III statt. Die Wettbewerbsteilnehmer aus Klasse 7 bis 9 wurden zuvor durch ihre jeweiligen Mitschülerinnen und Mitschüler auserkoren und nahmen nun am offiziellen Event teil.
Am 14.07. traf gegen 8 Uhr unsere Jury ein, die sich aus Herrn Wiggers (ehrenamtlicher Bibliothekar des geistlichen Ministeriums im Dom Sankt Nikolai), Frau Kuhnert (Theaterpädagogin), Frau Potas (Mitarbeiterin der Hugendubel Buchhandlung im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur), Herrn Wegner (Mitarbeiter unserer Schule), sowie Frau Mattutat und Herrn Jäger (Leiterin und Mitarbeiter des Koeppen-Hauses in Greifswald) zusammensetzte.
Auch die Siegerin des letzten Lesewettbewerbs, Emilie aus der 9. Klasse, nahm einen Platz unter den Bewertenden ein. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Jury vor der bereits im Klassenraum der 7. Klasse versammelten Stufe III begannen um 8:40 Uhr unsere ersten vier Teilnehmer Lara (M9), Johanna (M8), Paul (M7) und Sofia (M7) ihre Buchvorstellungen. Diese Vorstellungen waren – wie im Nachhinein festgestellt wurde – sehr historisch angelehnt. So hörten und sahen wir mithilfe ansprechender Präsentationen etwas über die schreckliche Judendeportation im Nationalsozialismus (“Ich habe den Todesengel überlebt”), über den Terroranschlag am 11. September 2001 (“We all fall down”), aber auch über die Zustände während des Ersten Weltkriegs (“So fern wie nah”); und wurden außerdem in das ganz normale Leben eines 13-jährigen in Indien lebenden Mädchens eingeführt (“Ein Querkopf kommt selten allein”).
Nach einer 15- minütigen Pause folgten die vier weiteren Buchvorstellungen von Maxi (M9), Nora (M8), Anneli (M7) und Aimée (M7). Die Zuhörer lernten eine Neubearbeitung des uns bekannten Märchens “Die Schöne und das Biest” (“Beastly”) kennen, bei der nicht nur das Buch, sondern auch der Trailer zum Film vorgestellt wurde; außerdem hörten wir etwas über merkwürdige Lichtgestalten, die unter uns Menschen leben (“Obsidian”), konnten einer lustigen theaterreifen Vorstellung folgen, bei der es um die rührende Beziehung eines an Alzheimer erkrankten Mannes und seinen Enkel geht (“Pampa Blues”) und wurden letztlich in die Welt einer Pferdeliebhaberin mit ihren Abenteuern eingeführt (“Elena – Ein Leben für Pferde. Gegen alle Hindernisse”), die – wie ein Mitschüler bemerkte – actionreich und gegen alle Klischees einer Pferdegeschichte auftrumpfte.
Die anschließende 30-minütige Pause nutzten alle, um sich zu stärken und frische Luft zu schnappen. Die Jury zog sich derweil zurück und legte mithilfe der vorbereiteten Bewertungsraster einen kleinen Zwischenstand fest.
Mit neuer Energie starteten wir nun in die 2. Runde, in der die Teilnehmer einen ihnen unbekannten Text vorlesen mussten. Hier trugen die Geschichten der Känguru-Chroniken, sowie der Alltag aus einem Berliner Klassenzimmer („Mussdu wissen, weissdu“) zur Freude der Zuhörer bei, aber auch der sprachliche Anspruch wurde durch einen Ausschnitt aus Brechts „Augsburger Kreidekreis“, sowie eine Kurzgeschichte von Ilse Aichinger gewahrt und regte zum Nachdenken an.
Nachdem die Vorlesenden ihr Bestes gegeben hatten, lag es nun in der Aufgabe der Jury, die drei Sieger festzulegen. Angeregt diskutierten die Mitglieder ihre Eindrücke und jeweiligen Bewertungen und kamen schlussendlich zu einem knappen Ergebnis:
Platz 1 belegte Anneli Schöttke mit ihrem Roman “Pampa Blues” von Rolf Lappert und der dazu kreativen Umsetzung, die durch das selbstgebastelte Ufo und den Einsatz dreier Mitschülerinnen Eindruck machte.
Der 2. Platz ging an Paul Riedel, der nicht nur durch das eigens entworfene Plakat und die Auswahl einer spannenden Textstelle aus dem Roman “So fern wie nah” von John Boyne die Jury für sich begeisterte.
Auch Platz 3 wurde von einer 7. Klässlerin, nämlich Aimée, erreicht, die die Jury mit ihrer souveränen und gut durchdachten Buchvorstellung überzeugte.
Nur um einen halben Punkt verfehlte Nora aus der 8. Klasse mit ihrem Roman “Obsidian” von Jennifer L. Armentrout die Hauptplatzierungen.
Natürlich sollten die Sieger auch belohnt werden, sodass Anneli mit einem 10 Euro Gutschein und Paul und Aimée mit einem 5 Euro Gutschein beschenkt wurden. Frau Potas, Mitarbeiterin der Hugendubel Buchhandlung reichte dies jedoch nicht. Sie war von der kreativen Umsetzung aller Buchvorstellungen so begeistert, dass sie jedem Teilnehmer ein Leseexemplar zugute kommen lassen möchte, das in der Buchhandlung auf den jeweiligen Namen zurückgelegt und in den kommenden Tagen abgeholt werden kann. Wir danken Frau Potas herzlich für Ihre großzügige Spende der Gutscheine und Bücher und freuen uns, dass Hugendubel bereits mehrmalig an unserem Lesewettbewerb teilnahm.
Auch den restlichen Jury-Mitgliedern danken wir und freuen uns besonders auf eine zukünftig geplante Zusammenarbeit mit dem Koeppen-Haus, das ab November Schreib-Workshops und Lesungen für unsere Schülerinnen und Schüler der Stufe III anbieten möchte.
Einen herzlichen Dank auch an alle Zuhörer von den beiden Organisatorinnen (Frau Olschowski und Frau Schwarzschulz) des diesjährigen Lesewettbewerbs.