Mittendrin statt nur dabei, das dürfte wohl auf die Neunt- und Zehntklässler der Montessorischule zutreffen. “Lady Melis” und “Gypsy Tim” waren auserwählt, einen aktiven Part im Theaterstück “The Canterville Ghost” von der American Drama Group zu übernehmen.
Einmal im Jahr tourt die Schauspieltruppe mit einem englischen Stück um die ganze Welt. Ein Stopp war natürlich Greifswald. Um sich optimal auf das Stück vorzubereiten, lasen die Schüler die traditionelle Fassung des “Canterville Gosts” und stellten aber schnell im Theater fest, dass das Stück auf der Bühne von der Originalgeschichte abweicht. Nicht nur die Beschränkung auf vier Personen, auch die Bühne war mit wenig Requisiten ausgestattet. Umso spannender war es, wie die American Drama Group, die Geistergeschichte für sich interpretiert und darstellt.
Die protzige amerikanische Familie Otis kommt mit vielen Vorurteilen in das geschichtsträchtige England, um sich ein Märchenschloss zu kaufen. Der englische Duke of Canterville kann sein Spukschloss nur schweren Herzens an die laute Otis Familie verkaufen. Außerdem gibt es da ja auch noch einen Geist, der seit Jahrhunderten im Schloss umherspukt und regelmäßig einen Blutfleck hinterlässt.
Ein buntes, rundum verrücktes Stück mit Gesangs- und Tanzeinlagen, viel Komik und etwas Anrüchigkeit. Die Schauspieler sprachen sehr gut verständliches amerikanisches und britisches Englisch und zeigten, dass auch nur vier Leute eine große Geschichte erzählen können. Dazu schlüpften die Mutter Otis und Washington Otis in eine Doppelrolle als Geist.
Ein Highlight der Vorstellung war auf jeden Fall der Duke of Canterville und seine fantastische Schauspielleistung in Mimik und Gestik und seine Avancen mit “Lady Melis”. Auch als Statue überzeugt er das Publikum und sorgte für viele Lacher. Gerne mehr davon, denn so macht Englisch, egal ob amerikanisches oder britisches, Spaß!